26 Januar 2014

10 Tipps für zukünftige Austauschschüler

"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden!"
- Mark Twain -


Ich habe mir gedacht, dass es für euch vielleicht ganz hilfreich sein kann, ein paar Tipps für euer Auslandsjahr zu bekommen und habe die für mich zehn wichtigsten Punkte für euch einmal zusammen gefasst.

1. Application - sei du selbst!
Als ersten Tipp würde ich dir auf jeden Fall geben - bleibe du selbst. Du solltest dich mit deiner              
Application und vor allem mit deinem Gastfamilienbrief indentifizieren können. Schreibe niemals Dinge über dich, die du vielleicht in anderen Gastfamilienbriefen gelesen hast, mit denen du dich nicht 100%ig identifizieren kannst. Dein Gastfamilienbrief soll ganz persönlich sein und deiner zukünftigen Gastfamilie einen kleinen Einblick in dein Leben geben. Viele Familien suchen dich aufgrund gemeinsamer Interessen und Sympathie deines Gastfamilienbriefes aus, und es wäre viel zu schade, wenn du dadurch deine vielleicht perfekte Familie nicht findest.

2. Ortswahl - sei offen!
"Ich möchte unbedingt nach New York - Texas ist der totale Kuhstaat". Das ist ein Satz den ich gerade während viele Austauschschüler ihre Gastfamilie noch nicht bekommen hatten, gelesen habe. Bewerte dein Auslandsjahr keinesfalls anhand deines Staates beziehungsweise Ortes bevor du überhaupt losgeflogen bist. Gerade in diesem Punkt spreche ich aus eigener Erfahrung. Ein beliebter Staat garantiert dir keinesfalls eine tolle Gastfamilie oder eine unvergessliche Erfahrung. Du kannst genauso ein tolles Auslandsjahr in einer kleinen Stadt in Texas verbringen wie in einer Millionenmetropole wie New York. Wenn du dich mit deiner Gastfamilie nicht verstehst, kann daran leider der schönste Ort der Welt meist nichts ändern. Freu dich auf deine Familie, die ein wichtiger Teil deines Auslandsjahres wird und du wirst merken, dass du dich in dem Ort wohlfühlst, indem deine Familie wohnt, du deine Freunde finden wirst, egal ob mit 500 oder 4Millionen Einwohnern.

3. Das beste Jahr deines Lebens - erwarte nicht zu viel!
Du solltest keinesfalls mit der Einstellung losfliegen, dass dich das beste Jahr deines Lebens erwarten wird. Es kann sein, dass du dich schon Jahre lang auf dieses Jahr freust und alles so genau durchgeplant hast, das quasi nichts mehr schief gehen könnte, trotzdem kommt meistens alles anders. Gehe lieber mit einer etwas niedrigeren Erwartung in dein Auslandsjahr und lasse dich positiv überraschen, als das du später
enttäuscht bist. Du wirst in dieser Zeit viele Erfahrungen sammeln und wirst wahrscheinlich erst am Schluss deines Aufenthalts sagen können, ob es das Jahr deines Lebens war. Ich persönlich kann sagen, dass ich das beste Jahr meines Lebens hatte, aber nicht weil jeder Tag perfekt war, sondern weil ich viel über mich gelernt und Erfahrungen gesammelt habe, die mir keiner mehr nehmen kann und natürlich weil ich meine wundervolle Familie kennen lernen durfte.

4. Freunde - nichts ist selbstverständlich!
"Du bist Austauschschüler, alle werden dich lieben!", auch diesen Satz solltest du dir nicht allzu sehr in den Kopf setzten, denn oftmals ist genau das Gegenteil der Fall. Anfänglich werden vielleicht viele auf dich zukommen, aber nach "Hallo. Wer bist du? Woher kommst du?" geht oftmals der Gesprächstoff aus und dann musst du dich meistens durchkämpfen um dir einen festeren Freundeskreis aufbauen zu können. Du solltest keinesfalls denken, dass alle auf dich zukommen und deine Freunde sein wollen. Du bist sozusagen eine fremde Person und alle haben ihren eigenen kleinen Freundeskreis. Bemühungen werden aber oftmals belohnt. Wenn du offen, freundlich und einfach mit einem Lächeln durch die Schule gehst, wirkst du gleich viel sympatischer und du kannst tolle Freunde finden, wenn du dich nur traust ein Gespräch anzufangen und zeigst, dass du dazugehören möchtest.

5. Heimweh - Kontakt solange es dir gut tut!
Irgendwann wirst du wahrscheinlich einmal in die Situation kommen, dass du Heimweh bekommst - mal stärker mal weniger stark. Entscheide für dich persönlich in wieweit es sinnvoll für dich ist, Kontakt nach Hause zu haben. Für einige ist gut so wenig Kontakt wie möglich nach Hause zu haben, für andere wiederum ist besser im täglichem Kontakt mit ihrer Familie zu stehen. Hier entscheidest du ganz allein. Wenn du dich entscheidest, möglichst viel Kontakt nach hause zu haben, vergesse dennoch niemals deine Gastfamilie in dieser Zeit. Sie wird alles versuchen um dir über diese Phase zu helfen und das du dich wohlfühlst. Versuche dich mit Freunden zu Treffen, viel mit deiner Familie zu unternehmen oder Sport zu machen und so dem Heimweh quasi gar keine Chance zu geben.

6. Zwei Kontinente - zwei Leben!
"In Deutschland ist das aber viel besser". Sei dir immer bewusst, dass du dich in zwei völlig verschiedenen Ländern befindest, indem auch alltägliche Dinge komplett verschieden sein können. Ob Busverbindungen, Einkaufen oder auch deine High School. Dein Gastland wird seine Vor,- und Nachteile mit sich bringen, genauso wie du es auch aus Deutschland gewohnt bist. Du musst einfach diese zwei Länder trennen und sie mit ihren Vor,- und Nachteilen respektieren und Lieben lernen. Freue dich über alle Vorteile deines Gastlandes, die du in Deutschland nicht hast wie Strand, wunderschöne Natur oder typische Traditionen deines Gastlandes.

7. Egal wie - sprich soviel du kannst!
"The thing there next to that big thing in the kitchen". Etwas wichtiges ist, dass du versuchst, eine Art Perfektionismus im Reden abzulegen. Du möchtest wahrscheinlich versuchen, dass du möglichst alles perfect audrücken möchtest, aber viel wichtiger ist es, dass du sprichst, soviel du kannst. Wenn du nicht verstanden wirst, dann erkläre es einfach nochmal, niemand wird dir das übel nehmen, denn gerade aus Fehlern wirst du lernen. Du wirst dich von Monat zu Monat besser verständigen und ausdrücken können, aber nur wenn du versuchst zu reden, as much as possible. Gerade mit deiner Gastfamilie kannst du soviel reden wie du möchtest, egal ob sinnvoll oder nicht: Es enstehen dadurch so viele lustige Momente, die du auch nach deinem Austauschjahr einfach nicht vergessen wirst.

8. Stehe zu dem was du bist!
Du wirst während deines Auslandsjahres auch vielleicht mit einem nicht so schönen Thema beschäftigt sein. Gerade in Ländern, die außerhalb Europas liegen, ist es wahrscheinlich das du mit "Nazis" oder generell auch "Hitler" in Verbindung gebracht wirst. Viele Länder haben auch heute noch nicht so viele Kenntnisse über diese Zeit und finden es einfach lustig irgendwelche Behauptungen in den Raum zu stellen. Viele meinen es aber auch nicht böse, und entschuldigen sich auch, andere hingegen aber auch nicht. Du musst in diesen Momenten einfach darüber stehen und denjenigen in Ruhe die Situation erklären und meistens legt sich das mit der Zeit dann auch von selber. Du solltest aber keinesfalls beleidigend werden, auch wenn dir manchmal danach ist, gehe immer respektvoll mit diesem Thema und erkläre es notfalls so oft wie es nötig ist vom Neuen.

9. Lass dich auf eine Neue Kultur ein!
Sonntags in die Kirche? Stierkampf in der Arena? Je exotischer dein Gastland ist, desto mehr Unterschiede wirst du wahrscheinlich zu deiner Kultur merken, die du bis dato gewohnt bist. Jetzt heißt es neugierig sein - sich auf neue Dinge einlassen und einfach ein bisschen in die Kultur deines Gastlandes eintauchen. Auch wenn du vielleicht sonst kein Mensch bist, der gerne in die Kirche geht, biete deiner Gastfamilie an, sie zu begleiten und zu zeigen, dass du bereit bist ihre Kultur kennenzulernen. Wenn du dich dennoch nicht wohl fühlst kannst du im Nachhinein immer noch sagen, dass du lieber zuhause bleibst da du dich mit dieser Tradition nicht identifizieren kannst. Das wird dir deine Gastfamilie dann aber auch keinesfalls übel nehmen. Du musst aber immer daran denken, dass du nicht in Deutschland bist und daher gewisse Aspekte der deutschen Kultur vielleicht für deine Gastfamilie undenkbar oder vielleicht sogar als unhölflich gelten. Da solltest du auf jeden fall Rücksicht nehmen oder auch kleinere Kompromisse eingehen, denn du musst immer daran denken, dass auch deiner Familie ihre eigene Kultur wichtig ist und ein großer teil deines Auslandsjahres ja auch ist, ihre Kultur kennen zulernen.

10. Sei dankbar für jeden Augenblick!
Ein Tipp den ich dir nur dringendst ans Herz legen kann und für mich persönlich auch der wichtigste ist, ist es dankbar zu sein für alles was dir deine Familie und vor allem deine Gastfamilie entgegen bringt. Lass es niemals für dich zur Selbstverständlichkeit werden, dass während deines Auslandsjahres alles für dich gemacht wird. Du solltest für jede Kleinigkeit dankbar sein und gerade je nach Land ist es einfach selbstverständlich sich für das Dinner, den gemachten Abwasch oder für die Wäsche zu bedanken. Gib deiner Gastfamilie auch etwas zurück. Ob mit einem german - dinner oder einfach nur einem kleinen Blumenstrauß für deine Gastmama, über solche Kleinigkeiten wird sich deine Familie freuen.

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